Erinnerungsbrücken

Worum es in unserem Projekt geht

Der Thüringer Volkshochschulverband e.V. (TVV e.V.) ist der Landes- und Interessensverband der 22 Volkshochschulen in Thüringen (https://www.vhs-th.de/ueber-uns/unser-leitbild). Unsere Mitglieder sind die Landkreise und kreisfreien Städte Thüringens als Träger der Volkshochschulen. Wir arbeiten in einem bundesweiten Netzwerk der Volkshochschulen und ihrer Landesverbände.

Die deutsche Volkshochschulbewegung hat ihren Ausgangspunkt 1919 in Thüringen. Sie engagierte sich schon damals für Chancengleichheit und die Verwirklichung des Rechts auf Bildung für alle Menschen. Der 1990 gegründete TVV e.V. knüpft daran an und fühlt sich diesen Zielen weiterhin verpflichtet. Gleichzeitig werden Inhalte, Methoden und Arbeitsorganisation an aktuelle und zukünftige Herausforderungen angepasst.

Das Ziel des Projektes ist es, bislang eher unbekannte Orte des nationalsozialistischen Unrechtes sichtbarer und bekannter zu machen und die Einbindung des im Projekt entstehenden Bildungsmaterials in Kurse der Erwachsenenbildung als Lern- und Gesprächsanlässe anzuregen.

Der TVV e.V. kooperiert im Projekt mit der mittelgebenden Stiftung Erinnerung, Verantwortung, Zukunft sowie inhaltlich mit der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora. Sechs Volkshochschulen aus Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen unterstützen uns im Projekt bei der Umsetzung der Bildungsmaterialien.

Wir sind davon überzeugt, dass die lebendige Erinnerung an vergangenes Unrecht ein wesentlicher Teil unseres heutigen demokratischen Miteinanders darstellt. Das Andenken an die Opfer des verbrecherischen NS-Regimes ist dabei nicht nur die Angelegenheit ausgewählter Expert*innen und Historiker*innen, sondern betrifft uns alle.

Der TVV möchte mit dem Projekt „Erinnerungsbrücken“ dazu beitragen, dass die Vergangenheit als Teil der Gegenwart verstanden wird und Handlungsorientierungen für die Zukunft unserer Gesellschaft bietet. Dieses Brückenschlagen zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft ist unserer Auffassung nach am besten über orts- und personengebundenes Gedenken möglich, welches verdeutlicht, dass NS-Unrecht flächendeckend stattgefunden hat und zahlreiche Personengruppen betraf.

Auf diese Weise soll auch kleineren Gedenkinitiativen, die nicht im Fokus der überregionalen Medienlandschaft stehen, ermöglicht werden, ihre Bemühungen einer breiteren Öffentlichkeit zu vermitteln. In diesem Sinne lädt der TVV alle Interessierten herzlich dazu ein, sich mit ihren Gedenkinitiativen in die Bildungsarbeit der Volkshochschulen einzubringen.

Ernst F., Überlebender des KZ-Außenlagers Langenstein-Zwieberge

„Es war ein Wunder, dass ich überlebte. Aber in den Außenlagern gab es nie Wunder. Der Tod war ständig an unserer Seite, so nah wie die Luft, die wir atmeten.“